Hesekiel 7

Der Tag des Zorns des Herrn

Im Kapitel 7 des Buches Ezechiel überbringt der Prophet eine Botschaft vom Herrn, die die bevorstehende Zerstörung und das Gericht verkündet, das über das Volk Israel kommen wird. Das Kapitel beschreibt die vollständige Verwüstung Jerusalems und der umliegenden Gebiete als Folge ihres Aufstandes gegen Gott.

1Und des HERRN Wort geschah zu mir und sprach:

2Du Menschenkind, so spricht der HERR HERR vom Lande Israel: Das Ende kommt, das Endeüber alle vierÖrter des Landes.{~}

3Nun kommt das Endeüber dich; denn ich will meinen Grimmüber dich senden und will dich richten, wie du es verdient hast, und will dir geben, was allen deinen Greueln gebührt.

4Mein Auge soll dein nicht schonen nochübersehen; sondern ich will dir geben, wie du verdient hast, und deine Greuel sollen unter dich kommen, daß ihr erfahren sollt, ich sei der HERR.

5So spricht der HERR HERR: Siehe, es kommt ein Unglücküber das andere!

6Das Ende kommt, es kommt das Ende, es ist erwachtüber dich; siehe, es kommt!

7Es geht schon auf und bricht daherüber dich, du Einwohner des Landes; die Zeit kommt, der Tag des Jammers ist nahe, da kein Singen auf den Bergen sein wird.

8Nun will ich bald meinen Grimmüber dich schütten und meinen Zorn an dir vollenden und will dich richten, wie du verdient hast, und dir geben, was deinen Greueln allen gebührt.

9Mein Auge soll dein nicht schonen, und ich will nicht gnädig sein; sondern will dir geben, wie du verdient hast, und deine Greuel sollen unter dich kommen, daß ihr erfahren sollt, ich sei der HERR, der euch schlägt.

10Siehe, der Tag, siehe, er kommt daher, er bricht an; die Rute blüht, und der Stolze grünt.{~}

11Der Tyrann hat sich aufgemacht zur Ruteüber die Gottlosen, daß nichts von ihnen noch von ihrem Volk noch von ihrem Haufen Trost haben wird.

12Es kommt die Zeit, der Tag naht herzu! Der Käufer freue sich nicht, und der Verkäufer trauere nicht; denn es kommt der Zornüber all ihren Haufen.

13Darum soll der Verkäufer nach seinem verkauften Gut nicht wieder trachten; denn wer da lebt, der wird's haben. Denn die Weissagungüber all ihren Haufen wird nicht zurückkehren; keiner wird sein Leben erhalten, um seiner Missetat willen.

14Laßt sie die Posaune nur blasen und alles zurüsten, es wird doch niemand in den Krieg ziehen; denn mein Grimm gehtüber all ihren Haufen.

15Draußen geht das Schwert; drinnen geht Pestilenz und Hunger. Wer auf dem Felde ist, der wird vom Schwert sterben; wer aber in der Stadt ist, den wird Pestilenz und Hunger fressen.

16Und welche unter ihnen entrinnen, die müssen auf dem Gebirge sein, und wie die Tauben in den Gründen, die alle untereinander girren, ein jeglicher um seiner Missetat willen.

17Aller Hände werden dahinsinken, und aller Kniee werden so ungewiß stehen wie Wasser;

18und werden Säcke um sich gürten und mit Furchtüberschüttet sein, und aller Angesichter werden jämmerlich sehen und aller Häupter kahl sein.

19Sie werden ihr Silber hinaus auf die Gassen werfen und ihr Gold wie Unflat achten; denn ihr Silber und Gold wird sie nicht erretten am Tage des Zorns des HERRN. Und sie werden ihre Seele davon nicht sättigen noch ihren Bauch davon füllen; denn es ist ihnen gewesen ein Anstoß zu ihrer Missetat.

20Sie haben aus ihren edlen Kleinoden, damit sie Hoffart trieben, Bilder ihrer Greuel und Scheuel gemacht; darum will ich's ihnen zum Unflat machen

21und will's Fremden in die Hände geben, daß sie es rauben, und den Gottlosen auf Erden zur Ausbeute, daß sie es entheiligen sollen.

22Ich will mein Angesicht davon kehren, daß sie meinen Schatz entheiligen; ja, Räuber sollen darüber kommen und es entheiligen.

23Mache Ketten; denn das Land ist voll Blutschulden und die Stadt voll Frevels.

24So will ich dieÄrgsten unter den Heiden kommen lassen, daß sie sollen ihre Häuser einnehmen, und will der Hoffart der Gewaltigen ein Ende machen und ihre Heiligtümer entheiligen.

25Der Ausrotter kommt; da werden sie Frieden suchen, und wird keiner dasein.

26Ein Unfall wirdüber den andern kommen, ein Gerüchtüber das andere. So werden sie dann ein Gesicht bei den Propheten suchen; auch wird weder Gesetz bei den Priestern noch Rat bei den Alten mehr sein.

27Der König wird betrübt sein, und die Fürsten werden in Entsetzen gekleidet sein, und die Hände des Volkes im Lande werden verzagt sein. Ich will mit ihnen umgehen, wie sie gelebt haben, und will sie richten, wie sie verdient haben, daß sie erfahren sollen, ich sei der HERR.